Das Hochwasser in Thüringen am 24. und 25. November 1890
Am 24. und 25. November 1890 kam es in vielen Flussgebieten Thüringens zu katastrophalen
Hochwassern. Das Ereignis von 1890 gehört an derSchwarza und an der Saale zu den schwersten
Hochwassern der letzten 250 Jahre. Wesentliche Ursache waren dreitägige, äußerst ergiebige
Regenfälle über dem Thüringer Wald. Es die wohl gewaltigste Hochwasserkatastrohe seit
Menschengedenken - die Thüringer Sintflut von 1613 vielleicht ausgenommen. Seit dem 16. Nov.
hatte es täglich leicht geregnet, so daß der Boden schon stark getränkt war.
Vom Nachmittag des 22. zum 24. hielt starker Regen in so ungewöhnlicher Stärke an, wie er sonst
nur bei sommerlichen Gußregen auf enigen Stunden anzuhalten pfegte. Es fielen in den drei Tagen
1/5 der normalen Jahresmenge. Eine überschlägige Berechnung des Niederschlages in den drei
Tagen ergab für den Thüringer Wald mehr als 90 Millionen m³.
Die Hochwasserwelle des 24./25. November 1890 führte die stärksten je registrierten Wasser-
mengen durch das Saaletal.
An ruhigen Tagen waren es durchschittlich 13 bis 14 m³/s, die die Messstelle Bleiloch passierten,
in trockenen Zeiten betrug die Zahl etwa 1,2 bis 3 m³/s. Damls aber, an jenem denkwürdigen
24. November 1890 raste hier der unvorstellbare Stom von 715 m³/s vorüber. Die zerstörende Kraft
des Saalewassers, das die Bewohner des Tals nahezu ungeschützt traf forderte viele Menschenleben
und richtete Schäden in einer Gesamthöhe von 3 Millionen Mark an.
Die Schäden an Schwarza, Saale und Werra waren enorm.
Die Hochflut vom 24. und 25. November 1890 gab den unmittelbaren Anlaß für die ersten Pläne
im oberen Saalegebiet Talsperren zu errichten.