1949 Zur Umbenennung des Bahnhof Sitzendorf:
Sitzendorf hat seiner Zeit 30.000.- Mark zum Bau der Eisenbahn
von Oberrottenbach nach Katzhütte gespendet.
Eine beachtliche Summe von einem Ort mit 710 Einwohnern.
Das ist übrigens der höchste geleistete Beitrag von sämtlichen an der
Strecke liegenden Gemeinden. Unterweißbach erbrachte nur 7.000.- Mark.
Bürgermeister Fleischhauer stellt fest, daß sich in der Angelegenheit der
Umbenennung des “Bahnhof Sitzendorf“ in “Unterweißbach/Sitzendorf“
schon die früheren Bürgermeister von Sitzendorf herumschlagen mussten.
Sitzendorf hat sich beim Bau des Bahnhofs sehr großzügig erwiesen,
da nämlich die Fabrikbesitzer Voigt und Schönau je 10.000.- Mark zur
Verfügung stellten und die Bedingung daran knüpften, daß der Bahnhof
“Bahnhof Sitzendorf“ heißen sollte. Sie begründeten es damit, daß ihre
Erzeugnisse in die ganze Welt ausgeführt würden.
Bürgermeister Fleischhauer weist weiter darauf hin, daß auch die Betriebe
im Blechhammer, auf Unterweißbacher Flur, gegen die Umbenennung
des Bahnhofs sind. Außerdem ist festgestgestellt, daß Unterweißbach nicht einmal
in der Lage ist, die Unkosten für die Bahnhofsumbennung aufzubringen.
Diese würden sich auf über 10 000.- Mark belaufen.
Der Antrag der Reichsbahndirektion und der Gemeinde Unterweißbach
über die Umbenennung des Bahnhofs wird so mit abgelehnt.
Die Reichsbahndirektion wird in diesem Sinne benachrichtigt.