Die Chronik von Sitzendorf (und Umgebung), von 1946 bis 1999

Die Häufigkeit der großen Holzdiebstähle machen die sofortige Einstellung eines Flurhüters unumgänglich.

1946

Zur Aufbesserung des Nahrungsmittelangebotes ist das Hausschlachten in den Herbst- und Wintermonaten mehr, denn je sehr verbreitet.

1946

Neben dem Holzdiebstahl wird die Wilddieberei, wie nach dem ersten Krieg, zu einem ernstzunehmenden Problem.

1946

Im “Hotel Semmelpeter“ finden im Winter Lehrerseminare mit Hausbelegung statt. Bis 1951 werden auch Urlauber des FDGB verpflegt.

1946

Der Bauausschuß setzt eine Straßenumbenennung durch. Auch eine neue Durchnummerierung bei den Häusern muss vorgenommen werden.

1946

Der Wohnungsauschuß weist auf ein großes Problem hin. Im kommenden Jahr sind mehrere Hundert Umsiedler zu erwarten und unterzubringen.

1946

Auf Grund der zu erwartenden Umsiedler und deren zu behandelnden Krankheiten, auch bei den älteren Bürgern, macht es unumgänglich eine Gemeindeschwester anzustellen. Zunächst für ein Vierteljahr auf Probezeit.

1946

Die Aufstockung der hinteren Schule wurde vom Gemeinderat und der Vertretung als dringend erachtet, fachlichen Besichtigungen dazu sollen durchgeführt werden. Die erforderlichen Vorarbeiten müssen baldigst in Angriff genommen werden.

1946

Im September wird beschlossen, das Bademeisterhäuschen als Wohnung auszubauen.

1946

In den Felsenkellern an der Schwarza wird ein Kartoffellager eingerichtetet. Der Kreiskommandant ordnet die Bewachung dieser Keller an. Alle männlichen Personen im Alter von 16 - 60 Jahren werden zur Bewachung verpflichtet. Wer verhindert ist muss einen Ersatzmann stellen, anderenfalls ist eine Buße von mindestens 100 Mark zu zahlen.

1946

Das “Gasthaus Waldfrieden“ im Ortsteil Blechhammer. Bewirtschaftet von Otto und Gertrud Schenke (geb.Apel).

1946

16. Dezember - Durch den Zuzug der zahlreichen Umsiedler gibt es viel mehr schulpflichtige Kinder, als erwartet. Ein Erweiterungsbau und der Umbau der hinteren Schule, ist dringend notwendig. Von Kreis und Land wird das befürwortet.

1946

9. März - In Weimar wird beschlossen, dass Erholung nur den arbeitenden Menschen zugute kommen soll. Die Hotels und Pensionen können nicht wie bisher über ihre Zimmer und Betten selbst verfügen!

1947

Seit März arbeitet das Gaswerk wieder.

1947

Das Das “SA Häuschen“, der derzeitige Ziegenstall von Hans Miclo, wird geräumt und es zieht eine 6 köpfige Familie aus dem Sudetenland ein. Die “Wohnung“ besteht aus nur einem Raum.

1947

Die Schwarza führt sehr starkes Hochwasser mit verheerenden Folgen. Der Fußballplatz wird unter meterhohem Kies und Geröll verschüttet.

1947

Dem Schmied Wilhelm Enders wird eine Umfassungsmauer vor seinem Grundstück genehmigt, da sie dem Hochwasserschutz dient.

1947

3. April - Im Gemeinderat wird der Bau einer Leichenhalle in Erwägung gezogen. Auch eine Vergrößerung des Friedhofes ist dringend notwendig, nicht zuletzt wegen der vielen Umsiedler, die in unseren Ort gekommen sind.

1947

Der Vergrößerung des Friedhofes steht nichts mehr im Wege, denn die Verhandlungen über die benötigten Grundstücke von Herrn Höhlein und Herrn Cleeman sind positiv verlaufen. (Das hilft ihnen aber im Juni 1953 auch nicht.)

1947

25. April - Der Bürgemeister Fleischhauer schlägt vor, Frau Gertrud Töpfer als Gemeindeschwester einzustellen.

1947

Der Umzug zum Ersten Mai führt durch den Ort und endet in einer Kundgebung auf dem Platz neben dem Hotel zur Linde.

1947

Am 25 April werden erstmals Angelkarten ausgegeben. Da nur fünf Stück zur Verfügung stehen, läßt der Bürgemeister Fleischhauer das Los entscheiden.

1947

Am am 10. Mai beginnt Richhard Keller seinen Dienst als neuer Bademeister.

1947

Am 21. Juni findet eine Sonnenwendfeier auf dem Plateau des Marineheims statt. Es gab einen Fackelzug zum Marineheim mit anschließendem Sonnenwendfeuer.

1947

Blanka Neubert, geb. Breuer hat nach dem Krieg (Kriegswitwe) auf den Grundmauern der ehemaligen Kantine des Marineheim ein Haus gebaut. Bauantrag 1938. .

1947

Die Zuweisung von Brennholz für die Sitzendorfer Bevölkerung ist nur beschränkt möglich. Die Bevölkerung muß sich durch Leseholz und Stöckeroden selbst behelfen.

1947

Im Bad werden Kabinentüren und Schlösser repariert, Scharniere angeschlagen, die Durchreichgarderobe zur Wohnung ausgebaut, Fußboden verlegt, Wände eingezogen und die Fenster versetzt. Der neue Bademeister kann kommen.

1947

Am 18. August brennt schon wieder der Sommerberg. Der Brand wird überwiegend von Kindern gelöscht. Das gehe so nicht weiter. Der Bürgemeister Fleischhauer verfügt, daß sich alle Männer bis 60 Jahre sofort bei Ausbruch eines Feuers an der Brandstelle einzufinden haben.

1947

Wegen Nematodenbefall bleiben die Flurstücke Rabenhügel, Forstacker und zwei Flurstücke der Kniebreche für den Kartoffelanbau gesperrt.

1948

Zur Verhinderung weiteren Nematodenbefalls wird wieder die 3 Felderwirtschaft eingeführt.

1948

9. April - Im Gemeinderat wird über das neue Ortswappen und das neue Ortssiegel diskutiert. Alle Sitzendorfer Einwohner sind aufgefordert Anregungen und Entwürfe bis zum 1. Mai einzureichen.

1948

Der Bürgemeister Fleischhauer gibt bekannt, dass das benötigte Brennholz für die Gemeinde im Forst Masserberg zu schlagen ist.

1948

Auf Empfehlung des Kreisrates wird ein Arbeitsprogramm aufgestellt. Inhalt ist die Wiederherstellung der Ortsbeleuchtung, der Bau der Ortsstrasse und die Hausnummerierung.

1948

Zur Gewinnung von Neuland soll die Wüstung Dissau gerodet werden. Die zur Rodung vorgesehenen Flurstücke werden in der Gesamtheit gesprengt. Die Stöcke sind schon für die Sprengung vorbereitet und Sprengmaterial ist genügend vorhanden.

1948

Der geplante Holzeinschlag soll nicht im Forst Masserberg, sondern auf der Dissau und an der Mankenbachsmühle stattfinden. 400 Rm Stöcke und 150 Rm Brennholz sollen eingeschlagen werden.

1948

Beräumung des Sportplatzgeländes, das durch das Hochwasser von 1947 meterhoch mit Kies und Schotter bedeckt war. Der Aufbau der gesamten Sportstätte dauert bis 1955

1948

Demonstration zum 1. Mai durch Sitzendorf

1948

Die Ruine der alten Bleiweißfabrik wird abgerissen. Auf Initiative von Willi Kaufmann wird auf dem Abrissgelände 1952 die Turnhalle erbaut. Die Sportstätte trägt heute seinen Namen.

1948

Auf Grund der schlechten Versorgungslage und der Nahrungsknappheit erhalten bedürftige Sitzendorfer Kinder jeden zweiten Tag ein warmes Mittagessen

1948

Im Schwimmbad werden 15 neue Kabinen und ein Umkleideraum angbaut

1948

Die Sitzendorfer Kirmesgesellschaft

1948

Für die Bevölkerung soll die tägliche Kalorienzahl auf 2000 Kcal erhöht werden. 25% aller Erzeugnisse erhält die Besatzungsmacht und geht für Reparationslieferungen drauf.

1948

Organistion einer Schutztruppe gegen die massiven Erntediebstähle. Auch der Kartoffelkäfer wird gnadenlos bekämpft.

1948

Borkenkäfereinsatz: Der Kreis muss 25.000 Fm einsschlagen (davon Sitzendorf 500 Fm.) 10% davon werden den Gemeinden zugewiesen.

1948

In Sitzendorf herrscht akuter Wohnungsmangel. Zuweisung an Wohnraum erfolgt nur noch an Umsiedler. Der Ort steht vor schweren Aufgaben bei der Lösung der Wohnungsfrage. Es kommen noch mehr Umsiedler nach Sitzendorf.

1948

Bericht: Der Kurbetrieb war trotz der Schwierigkeiten bei Ernährungsfrage befriedigend. Die Badeinnahmen betrug wegen des schlechte Wetters nur 3180 DM. Durch die Währungsreform entstand ein Verlust von 9507 DM.

1948

Die Bildung einer Dorfgenossenschaft ist ist unbedingt notwendig. Die Dorfgenossenschaft erledigt den Kauf und Verkauf von landwirtschaftlichen Geräten, Sämereien, Düngemitteln, Vieh usw. Sie besorgt die Einlagerung von pflanzlichen und tierischen Produkten. Voraussetzung dazu ist die Beschaffung von Lageräumen

1948

Fräulein Dr. Elise Fleitmann verlegt ihre Praxis in das Erdgeschoss der Porzellanfabrikvilla. Zwei Umsiedlerfamilien müssen in die anderen Räume im Erdgeschoss ziehen. Die vorherige Praxis befand sich in der “Villa Schönau“ am Sportplatz.

1949

Herr Arthur Kaiser gibt einen umfassenden und ausführlichen Bericht über die Tätigkeit des Volkskontrollausschusses ab. Dem Kontrollausschuss gehören an: Arthur Kaiser, Hans Himmelreich, Hans Miclo und Karl Schöffel.

1949

Der Wassereinlauf zum Bad am alten Schwarzawehr wird neu gemauert und Eingang zum Bad wird erneuert.

1949

Zur Behebung der Wassernot ist der Bau eines Hochbehälters im Hädderbachtal vorgesehen.

1949

Die Landwirte, welche im vorhergehendem Jahr Verluste wegen Nematodenbefall hatten, bekommen im März neues Saatgut. Ebenfalls die Landwirte welche Mißernten hatten.

1949

Am 7. März Beratung über die Genehmigung des Ortswappen. Berichterstatter ist die Gemeinderätin Eugenie Krahn.

1949

Der Gemeinderat ist in einer Sitzung am 7. März einsimmig dafür, daß der Bahnhof Sitzendorf auch weiterhin nur “Bahnhof Sitzendorf“ heißen soll. Somit ist das Unterweißbacher Begehren abgelehnt.

1949

In den Volkskontrollausschuss sollen 2 weitere Mitglieder gewählt werden. Die Genossin Krahn regt an, der antifaschistische Block möge die Personen im laufe der Woche dem Volkskontrollausschuss namhaft machen.

1949

Die Frühjahrsbestellung für den Monat März ist vorbereitet. Reparaturen an landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten werden von den örtlichen Handwerkern selbst behoben.

1949

Laut Bürgemeister Fleischhauer läßt der Flurschutz und der Kartoffelkäfersuchdienst sehr zu wünschen übrig. Die Viehzählung wird für den
3. Juni festgesetzt.

1949

Die Frühjahrsbestellung in Sitzendorf hat sich verzögert, weil der Dung zuspät ausgebracht wurde. Für die Herbstbestellung ist die MAS (Maschinen Ausleih Station) angefordert worden.

1949

Die Rodegelder für das Neuland Dissau werden an die Neubauern verteilt. Die zu rodende Fläche wird bei geignetem Wetter in der Gesamtheit gesprengt. Die Stöcke sind schon für die Sprengung vorbereitet.

1949

Betriebsleiter Herbert Schaa berichtet, dass das Gaswerk jetzt 14 Orte mit Gas versorgt. Die Belieferung mit Kohle ist sichergestellt. Von 1946 bis 1949 konnten alle Betriebe, wenn auch mit Kontingentierung, mit Gas versorgt werden. Ein Engpass besteht noch bei Gasmessern, Rohren und Ofenbaumaterial.

1949

Da die Deckstation der Gemeinde in die Hände der VdgB übergegangen ist und daher andere Gemeinden zu Futterlieferungen für den Gemeindebullen verpflichtet wurden, ist es jetzt möglich, den Anliegern des Sportplatzes Austauschwiesen zu übergeben. Eine davon ist die Wiese hinter der Bleiweißfabrik.

1949

Der Ausschuß für Handel und Versorgung hat in seiner letzten Sitzung den Beschluß gefasst, der Jugend den Sportplatz wieder zu übergeben, da die Sportplatzanlieger entschädigt wurden.

1949

Es wird bekannt gegeben, dass der Fuhrunternehmer Adolf Himmelreich für Leute, die im vergangenem Jahr ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen sind keine Lohnfuhren mehr macht.

1949

Im Schwimmbad soll in diesem Sommer probeweise der Auschank alkoholfreier Getränke erfolgen. Damit wird für das Wohl der Badegäste gesorgt. Den Ausschank übernimmt der Limonadenhersteller Alfred Wiegand.

1949

Zum Abhalten von Kurkonzerten im Schwimmbad soll dort ein Pavillon errichtet werden. Der ehemalige Adolf Hitler Park vor dem Gemeindeamt wird wieder hergerichtet. Die Wege und Aussichtspunkte sind wieder zu kennzeichnen.

1949

Am 21. April findet im Gemeindeamt eine Sitzung des Kurausschusses statt. Es wird festgestellt, dass die geplanten 400 Betten für die Feriengäste noch nicht aufgebracht worden sind. Der „Freie Markt“ muß noch zusätzliche Kartoffeln abgeben, so dass jeder Gast mehr als 800 Gramm erhält. Ferner wird noch in dieser Woche Holz an die Pensionshäuser verteilt.

1949

Wegen der Mangelwirtschaft fährt auch in der Werkzeugfabrik der LKW noch mit Holzvergaser. Seiner Farbe wegen wurde er die “Blaue Adria“ genannt.

1949

In Anbetracht der zu erwartenden Urlauber sollen die Marienhöhe, die Schöne Aussicht und der Annafels wiederhergerichtet werden. Herr Hermann Reinhardt und Herr Paul Möller I sind damit beauftragt worden.

1949

Die einzelnen Pensionen sollen in Zukunft Wettbewerbe über die Behandlung der Gäste durchführen. Den Gästen muss mehr geboten werden. Über den Bundesvorstand des FDGB soll für die Pensionen Hausbrand und Küchengeräte angefordert werden.

1949

Der Kulturbund soll Für die Urlauber geignete Veranstaltungen organisieren und die Jugend soll Sport und Spiel mit den Gästen treiben. Die Kinder sollen durch ihre Eltern und Erzieher angehalten werden sich ruhig zu verhalten, um die Erholungssuchenden nicht zu stören.

1949

Herr Fischer wird durch die Gemeindevertretung aufgefordert, den Schutt vor seinem Hause auf der Strasse, sowie an seinem Garten am Sommerberg fortschaffen zu lassen, sonst wird die Gemeinde dieses auf seine Kosten veranlassen. Im Rahmen der Verschönerungsaktion, welche vom Kreisrat angeordnet ist, muss diese Massnahme durchgeführt werden.

1949

Sitzendorf ist der “Kurort der Werktätigen“. Die Kuranlagen vor dem Gemeindeamt und die Wanderwege werden in Ordnung gebracht. In Folge der Verbesserung der Nahrungsbedingungen ist die Verpflegung in diesem Jahr leichter als im Vorjahre.

1949

Am 1. Mai hat der Kurbetrieb begonnen. Zum ersten mal seit Kriegsende. Ankunft der Urlauber am “Hotel Semmelpeter“.

1949

Herr Werner Wiese einen Antrag auf Genehmigung einer Lohnbrüterei eingereicht. Für Sitzendorf ist die Einrichtung einer solchen Anlage von großem Vorteil. Die Brutanlage hat ein Fassungsvermögen von 1000 Eiern. Später soll diese Brutanstalt noch erweitert werden. Gemeindevertreter Schöffel stimmt dem Vorsitzenden Gräf zu und stellt fest, dass eine Brutanstalt auch für die Landwirtschaft von grossem Vorteil ist.

1949

Herr Höhlein will im “Hotel Semmelpeter“ in Zukunft keine Abschiedsabende mehr veranstalten, wie der Erstere es war. Er begründet das mit den zu langwierigen Vorträgen, die Herr Richter hielt und der allgemeinen Geldknappheit der Gäste, die in den letzten Ferientagen eintritt, begründet.

1949

Die Jugendlichen, die sich in letzter Zeit durch Lärmen auf der Straße in den Abendstunden hervor tun, sollen beim Aufstellen der Bänke am Sommerberg und zum Rasensähen im Schwimmbad verpflichtet werden.

1949

Herr Helff bemängelt in der Sitzung am 30. Mai die große Öde im Schaufenster der SPM. Wenn auch die Erzeugnisse der SPM für den freien Verkauf noch nicht ausreichend zur Verfügung stehen, so soll doch die Ware ausgestellt werden, mit dem Hinweis “kein Verkauf“ oder ähnlich?

1949

Zur Zeit sind 180 Gäste in Sitzendorf., Ein Teil der vorgesehenen Gäste ist ausgeblieben, aber in den nächsten Tagen werden auch die restlichen Betten belegt sein.

1949

Der Bürgermeister Fleischhauer fordert, die Einwohner sollten sich die Umbenennung der Aussichtspunkte einprägen und nicht mehr die alten Namen gebrauchen. Es gehe nicht an, dass die Urlauber zum “Horst Wesselblick“ statt zum “Schau ins Land“ geschickt werden. Der “Bismarckturm“ heißt jetzt “Schöne Aussicht“!

1949

Ein Kommission, zusammengestellt aus dem Kultur- und Bauausschuss, soll durch den Ort gehen und feststellen, wo Mängel vorhanden sind, die dem Ortsbild schaden können und die unbedingt zu beseitigen sind. Es ist besonders darauf zu achten, dass die Straße an der Schwarza keine Fahrstraße ist!

1949

Herr Helff bittet dafür zu sorgen, dass die Kinder nicht bis in die Nacht die Saalfenster des Hotels zur Linde belagern und bittet die Lehrer mögen für Abhilfe sorgen. Ferner regt er an, wenigstens die schlechtesten Stellen der Ortsstrasse auszubessern.

1949

Die Volksbank wird zur “Bank für Handwerk und Gewerbe e.GmbH“ und dem entsprechend umbenannt

1949

In der Gemeideratssitzung am 1. Juni führt der Vorsitzende Walter Gräf die Vertreterin der Jugend, Fräulein Mezger, als Gemeinderatsmitglied in ihr Amt ein und verpflichtet sie durch Handschlag, gewissenhaft und ehrlich ihre Pflicht zu tun.

1949

Das im Vorjahr eingereichte neue Ortswappen ist genehmigt worden. Die Abstimmung ergibt eine einstimmige Annahme von goldenem Hirsch auf grünem Grund.

1949

Die für den 3. Juni festgesetzte Viehzählung kann nicht stattfinden, da die ehrenamtlichen Helfer aus verschiedenen Gründen abgesagt haben. Der Bürgemeister Fleischhauer stellt fest, dass dies ein unmögliches Verhalten sei und deshalb scharf gerügt werden muss.

1949

In den Monaten Juni, Juli und August sollen vor allem Aktivisten nach Sitzendorf zur Kur kommen. Eine Sonderverpflegung wird angeordnet. Bürgermeister Fleischhauer verweist auf die gute Bedienung, die die Gäste im Vorjahre, insbesondere in den kleinen Verpflegungspensionen erfahren haben, während Klagen gerade aus den großen Häusern laut wurden.

1949

Der Bau der Bahnhofstrasse ist fertiggestellt. Jetzt muss die Alte Bergstrasse erneuert werden. Auch der Bau der Stasse von Katzhütte bis Sitzendorf wird in Angriff genommen.

1949

Für die Abtretung eines Stück Gartens zwecks Errichtung eines Schuppens für die Dorfgenossenschaft soll der Familie Wachsmuth das dreifache der Fläche des sog. Butterackers unterhalb des Bades mit der Bedingung, es nicht für Bauzwecke zu verwenden, als Eigentum übereignet werden.

1949

Es werden strenge Maßnahmen gegen das Hüten in den Kulturen angekündigt.
Die Verantwortlichen werden für den Schaden, der an den Pflanzen entsteht herangezogen. Die Bewohner der Schwarzastrasse werden aufgefordert die Dungstätten (Misthaufen) zu beseitigen.

1949

Der Bau der Friedhofshalle ist wieder ein Stück vorangekommen, aber es kann nicht weitergearbeitet werden. Der Grund dafür ist, dass es keine Nägel gibt.

1949

Dorfbilder - Mit dem Ochsengespann im Blambachtal.

1949

Die Entfernung der Bäume auf den Bürgersteigen und an Engstellen ist nötig, da deren Wurzeln die Bürgersteige und die Strasse beschädigen.

1949

In der Gemeindevertretersitzung am 1. August dankt der Bürgemeister Fleischhauer den Herren Richter und Konitz, sowie dem Bildhauer Herrn Meisel aus Rugolstadt für die Mühe, die sie für die Ausarbeitung des neuen Ortswappens angewendet haben.

1949

Herr Paul Möller II stellt den Antrag, dass die Brücke am Ziegenberg erneuert wird. Der Antrag wird angenommen und der Bürgemeister Fleischhauer bekommt den Auftrag, dafür Sorge zu tragen, dass diese Arbeiten schnellstens durchgeführt werden.

1949

Für den Aufbau der Dorfgenossenschaft sind von Rudolstadt 11.000.- DM zur Verfügung gestellt worden.

1949

Aufruf der Nationalen Front zu einer Friedenskundgebung am 1. September:
“In der Volkskongressbewegung und der Nationalen Front kämpfen wir für die Einheit und einen gerechten Frieden“.

1949

Die Kirmes in Sitzendorf, im September

1949

Die Ablieferung von tierischen Produkten, wie Fleisch und Eier, lässt sehr zu wünschen übrig.

1949

Im Auftrag der Sowjetischen Militäradministratur soll eine Ortsambulanz eingerichtet werden. In Frage kommen die Räume der Porzellanfabrikvilla. Nun können Kranke gleich in Sitzendorf behandelt werden, währen sie früher est nach Rudolstadt überführt werden mussten.

1949

Da in die Arztpraxis des Frl. Dr. Fleitmann in der Porzellanfabrikvilla eine Röntgenanlage eingebaut wird, bekommen die beiden Unsiedlerfamilien anderen Wohnraum zugewiesen.

1949

Im Auftrag der Russischen Besatzer wird der Adolf Hitler-Turm von Arbeitern des Schieferbruch Unterweißbach vom 06. - 12. Oktober gesprengt.

1949

Bezüglich des Fremdenverkehres war das Kurjahr 1949 ein großer Erfolg.
470 FDGB Gäste wurden untergebracht. 3668 Gäste besuchten unseren Ort.
Insgesamt hat der Fremdenverkehr 300.000.- DM eingebracht.

1949

Die Betriebe und die Bevölkerung werden durch die Gemeindevertretung aufgefordert keinen Schutt und Abfälle mehr an der Schwarza abzuladen. Im Wiederholungsfall wird eine Bestrafung erfolgen.

1949

Herr Neubeck stellt erneut den Antrag, der Gemeinderat möge darauf achten, dass die neugepflanzten gepflanzten Rotdornbäume im Blechhammer ordnungsgemäß angebunden sind. Die Kinder der dort wohnenden Familien neigen dazu diese Bäume zu beschädigen.

1949

Die Gemeindevertretung beschliesst einstimmig, bei der Aufstellung des Haushaltsplanes für 1950 einen Fond für FDJ einzurichten.

1949

In dem Zeitraum von April bis August sind durch den Volkskontrollausschuss zahlreiche Kontrollen durchgeführt worden. Dabei wurden im Betrieb Otto Ludwig in Leibis mehrere Motoren, Sägen, Bretter usw. gefunden und sichergestellt worden.

1949

In den Volkskontrollausschuss sollen 2 weitere Mitglieder gewählt werden. Die Genossin Krahn regt an, der antifaschistische Block möge die Personen im laufe der Woche dem Volkskontrollausschuss namhaft machen.

1949

Die Gemeinevertretung stellt mit Enrüstung fest, dass die Sportgemeinschaft die augeliehenen Loren, welche zum Kiestansport gebrauch wurden, immer noch im Flußbett der Schwarza liegen. Bis 15. Dezember ist dieser Mißstand zu beseitigen.

1949

Die Gewerbegenehmigung für Herrn Oskar Schenke wird am 8. Dezember von Seiten der Gemeindevertretung einstimmig befürwortet. Die Errichting einer Schuhmacherei ist für den Ort angebracht.

1949

Im Frühjahr ereignete sich in der Bergkirche während der Konfimandenstunde eine Explosion. Auslöser war eine defekte Gasleitung. Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Pfarrer Ratz vermutet einen Sabotageakt.

1950

Die Gemeinderätin Eugenie Krahn gibt einen Ausblick über den Kurbetrieb im Jahr 1950: Privatgäste, die keine ärztliche Einweisung vorweisen können, dürfen nicht länger als 3 Tage aufgenommen werden. Die Verantwortung für den Kurbetrieb trägt die Kurkommission.

1950

Der Berichterstatter des Jugend- und Kulturausschuss Herr Rössner schlägt vor, die Jugendlichen in Zirkeln zu erfassen, um sie vom übermäßigem Tanz, Alkohol- und Nikotinsucht abzulenken.

1950

Die Gemeinderätin Eugenie Krahn bringt einen Antrag betreffs der Gerüchtemacherei und Schweigepflicht ein. Der Gemeinderat soll ein entsprechendes Ortsgesetz ausarbeiten, wobei der Bruch der Schweigepflicht unter Stafe gestellt wird. Gemeinderat Albert Schöler spricht sich gegen die Einführung eines solchen Ortsgesetz aus.

1950

Am dringendsten ist und bleibt der Schulraummangel, bedingt durch den Zuzug der vielen Umsiedlerkinder. Der Umbau der Schule konnte nicht durchgeführt werden, da die Kosten im Verhältnis zum erzielten Raumgewinn viel zu hoch sind.

1950

Die Sitzendorfer Porzellan-Manufaktur begeht im März feierlich ihr 100-jähriges Betriebsjubiläum.

1950

Die Partei beschließt das Gesetz zur weiteren Verbesserung der Lage der ehemaligen Umsiedler in der DDR mit Hilfen für vertriebene Landwirte, Handwerker, Schüler und Auszubildende, sowie ein Kreditprogramm für den Erwerb dringenden Hausrats.

1950

Der Schneidermeister Max Heinze erklärt, dass das Handwerk in der Zuteilung von Material benachteiligt wird. Es wird den Handwerkern zu wenig und minderweriges Material zur Verfügung gestellt. Diesem Missstand muß mit allen Mitteln begegnet werden.

1950

Am 5. März wird der Bürgermeister Arthur Fleischhauer als Bürgermeister abgewählt. Herr Hans Miclo wird der neue Bürgermeister.

1950

Am 12. März wird eine Ortsbegehung durchgeführt. Dabei wird festgestellt, dass noch viel zur Verschönerung des Ortes getan werden muss.

1950

Das dringendste Thema ist die Wasservesorgung des Ortes. Deshalb soll in der Sorbitz eine Pumpstation errichtet werden. Schwierigkeiten gibt es noch bei der Beschaffung einer geeigneten Pumpe.

1950

Der Bürgermeister Miclo fordert die Bürger auf, die folgenden Mängel im Ortsbild zu beheben: Die Begradigung von Zäunen, die Beseitigung vom Steinhaufen, Dungstätten und Holzschuppen.

1950

Der Bürgermeister Hans Miclo schlägt in der GV Sitzung vom 13 März vor, Herrn Max Lenkardt in ein Angestelltenverhältnis zu übernehmen und ihm das Arbeitspensum Landwirtschaft zu übertragen. Der Vorschlag wird einstimmig angenommen.

1950

Betrifft den akuten Wassermangel: Der Vorsitzende Walter Gräf berichtet über die Beobachtungen und Untersuchungen in der Wasserversorgung. Im Quellgebiet ist genügend Wasser vorhanden. Die Wasserzufuhr zum Hochbehälter Sorbitz beträgt 120 m³. Die bestehenden Schadenstellen im Rohrnetz müssen festgestellt werden. Bei den notwendig werdenden grösseren Erdarbeiten sind die Einwohner heranzuziehen.

1950

Die Reparaturen und Renovierungsarbeiten an der Schule sollen bis nach den Osterferien beendet sein.

1950

Die Bauern schließen sich zusammen und gründen eine BHG - Bäuerliche Handelsgenossenschaft.

1950

Am 23. April fährt die Sitzendorfer Fußballmannschaft zum Interzonenspiel nach Seßlach in Oberfranken.

1950

Zur Unterstützung für das Deutschlandtreffen der Jugend vom 27. bis 30. Mai in Ost-Berlin, soll der Ortsgruppe der FDJ finanzielle Hilfe gewährt werden.

1950

Herr Alexander Malessa beantragt für seine Landwirtschaft Stall- und Lagerräume in den Gebäuden der ehemaligen Bleiweißfabrik.

1950

Dorfbilder - Bereit zur Arbeit im Blambachtal. Das Gespann wartet nur noch,
dass der Landwirt aus dem “Hotel Semmelpeter“ kommt.

1950

Die neu gegründete Dorfgenossenschaft errichtet gegenüber dem Gaswerk mit 3000.- DM staatlicher Unterstützung einen Lagerschuppen. Der Betrag war im Haushaltsplan bereits vorgesehen, wenn auch für andere Zwecke.

1950

Die Wiese des Herrn Arno Stieler am Bad wird durch die parkenden Autos so stark beschädigt, dass er kein Heu mehr ernten kann. Es wird vorgeschlagen, ihm als Entschädigung dafür eine Parzelle im Bad zu geben. Er erhält die frühere Parzelle von Alfred Wiegand.

1950

Die Bekämpfung des Kartoffelkäfers sollte nicht so leicht genommen werden. Ihr müsse mehr Beachtung geschenkt werden. Kinder dürfen zur Bekämpfung aber nicht mehr herangezogen werden.

1950

Am 01. Juli entsteht durch die Zusammenlegung der Orte Barigau, Mankenbach, Oberhain und Unterhain die Gemeinde Oberhain.

1950

An der Pocherbrücke stehen die letzten Meiler. Das Kohlebrennerhandwerk stirbt aus.

1950

Dorfbilder - In Sitzendorf wurden mehr als 300 Stück Ziegen gehalten.

1950

Es herrscht eine starke Feldmausplage. Zu deren Bekämpfung ist Giftweizen ausgebracht worden. Der Missbrauch von Giftweizen wird schärfstens gebrandmarkt und ist als Sabotage zu betrachten. Die große Zahl der vergifteten Hühner ist ein Beweis dafür.

1950

Herr Miclo berichtet über landwirtschaftliche Fragen. Speisekartoffeln sollen gegen Saatgutkartoffeln eingetauscht werden. Die Heuproduktion wurde nur mit 18 % erfül;llt und 200 Zentner Stroh sollen aus Mecklenburg eintreffen.

1950

Im September wurde der Lagerschuppen der Dorfgenossenschaft fristgerecht fertiggestellt. Die Dorfgenossenschaft übernimmt in Zukunft auch die Verteilung von Brennholz.

1950

Zum Bau der Pumpstation in der Sorbitz sollen die Marmorsteine vom Marineheim verwendet werden. Das ist billiger, als Steine zu brechen. Der Bauausschuss soll diese Anregung untersuchen.

1950

Herr Alexander Malessa bittet die Gemeindvertreter dafür zu sorgen, dass für den verstorbenen Stellmachermeister Koch ein Nachfolger in den Ort kommt.

1950

Die Gemeidevertretung billigt einstimmig den Beschluß des Bauausschusses, wonach die nicht mehr ordnungsgemäß arbeitende Filteranlage im Schwimmbad erneuert werden muss.

1950

Die Umsiedlerfamilie zieht aus dem ”SA Häuschen“ aus. Jetzt wird es von unserer Fußballmannschaft als Umkleideraum genutzt.

1950

Die Ausschreibung für die Malerarbeiten an der neuen Friedhofshalle erhält Malermeister Hans Scherf. Sein Kostenvoranschlag wird von den Gemeinreratsmitglidern einstimmig angnommen.

1950

Der Unsitte des Hüten von Gänsen, Ziegen und Kühen in den Parkanlagen und auf dem Sportplatz muss schärftens begegnet werden, da durch die Verunreinigungen eine erhöhte Unfallgefahr entsteht. Wegen Nichteinhaltung der bereits mehrfachen Bekanntmachungen werden die Strafen verdoppelt.

1950

Die Mankenbachsmühle im Sommer

1950

Wegen der akuten Wohnungsnot wird vorgeschlagen, dass, wenn Mädchen aus dem Ort heiraten, sie ihren Mann nicht nach Sitzendorf bringen sollen, sondern dass sie dorthin ziehen mögen, wo ihr Mann herstammt.

1950

Herr Horst Ruhe macht die Gemeindevertretung am 2. September darauf aufmerksam, dass in den Höfen und Gärten verschiedener Einwohner Bänke der Kurverwaltung stehen. Die Gemeindevertreter sollten doch dafür sorgen die Bänke wieder zurück zu holen.

1950

Herr Alexander Malessa mahnt an, dass sich die Einwohner Müllkästen besorgen sollen, da die meisten Müllbehälter ohne Boden seien. Außerdem bemängelt er die Zahlungsbereitschaft, worauf Herr Albert Lichtenheldt entgegnete er solle doch dafür sorgen, dass die Müllabfuhr pünktlich sei, dann würde es auch mit der Bezahlung klappen.

1950

Auf Grund der Finanzreform fallen die Gemeindekassen in Orten unter 2000 Einwohner weg. Die Kassengeschäfte und das gesamte Rechnungswesen geht ab
1. Januar 1950 auf die Kreiskasse über.

1950

Das Gaswerk im Blechhammer von der alten Bergstraße gesehen.

1950

Die Bekämpfung der Wildschweinplage ist eine dringende Notwendigkeit. Es sollen schnellstens Kommandos geschaffen werden, welche der Plage Einhalt gebieten sollen. Dazu sind bei der zuständigen Behörde Jagdgewehre zu beantragen.

1950

Durch die Finanzreform bleiben der Gemeinde noch 6500.- DM übrig. Da das Geld am Jahresende verfällt, soll es für den Kauf von Pflastersteinen für den Bau Quittelsbergstrasse und für die Reparatur der Kläranlage verwendet werden.

1950

In Sitzendorf gaben 99,5% der Bürger ihre Unterschrift für die Ächtung und das Verbot der Atombombe.

1950

Für die alte Leichenhalle, die verkauft weden soll, sind von Herrn Rudi Heunemann DM 300.- und von Herrn Bähring DM 310.- geboten worden. Dem Käufer ist eine Frist zu setzen, bis zu welchem Tag die Halle abgerissen sein muss.

1950

Am 7. Oktober findet eine Festsitzung der Gemeindeverwaltung zum ersten Jahrestag der Gründung der DDR statt.

1950

Der Winter steht vor der Tür und nicht jeder Einwohner kann mit einem Paar neuer Schuhe rechnen. Mit 20 Bezugsscheinen für Schuhe pro Quartal ist es unmöglich die Wünsche der Bevölkerung zu erfüllen.

1950

Die Gemeinde braucht dringend neue Arbeitskräfte. Einstimmig beschließen die Gemeinderastsmitglieder am 8. Dezember, Herrn Walter Dötsch ab sofort als Gemeindearbeiter einzustellen. Die Bezahlung erfolgt aus Mitteln der Kurverwaltung.

1950

In der Gemeindevertretersitzung am 19. 12. teilt der Vorsitzende Arthur Kaiser mit, dass am Donnerstag den 21. 12. der Geburtstag des Führers der Weltfriedensfront Stalin gefeiert wird.

1950

Am 1. Januar beginnt der neue Fünfjahrplan. Wenn die Arbeitsproduktivität wie erwartet weiter ansteigt, wird es wahrscheinlich gelingen, baldigst jedem Einwohner ein Paar Schuhe pro Jahr geben zu können.

1951

Die Rationierung von Textilien in der DDR wird am 23. Februar aufgehoben.

1951

Die Betriebssportgemeinschaft “BSG Sitzendorf“ wird gegründet. Sie hat 200 Mitglieder. Der Trägerbetrieb ist die Werkzeugfabrik Königsee.

1951

Nach der Entlassung des Bürgermeisters Hans Miclo, übernimmt Josef Kretschmann dieses Amt bis 1974.

1951

Es bereitet enorme Schwierigkeiten das Sportplatzgelände von den einzelnen Pächtern zurück zu bekommen, da jene die Wiese hinter der Bleiweißfabrik zu Futterzwecken für ihr Vieh nutzen.

1951

Der Lagerschuppen der Dorfgenossenschaft explodiert, wobei der Heizer Berthold Becker ums Leben kam. Schuld an diesem tragischem Unglück ist eine undichte Gasleitung. An gleicher Stelle wird wieder ein neues Gebäude aufgebaut.

1951

In der sowjetischen Zone und in Ost-Berlin beginnt am 3. Juni eine dreitägige, staatlich gesteuerte Volksbefragung gegen die Remilitarisierung Deutschlands und für den Abschluß eines Friedensvertrags. Fast 96% der Abstimmungsberechtigten votieren für diese Ziele.

1951

Im Schwimmbad werden neue Betonplatten am Beckenumgang verlegt.

1951

Das Gaswerk im Blechhammer wird stillgelegt. Auf dem Gelände wird ein Teil der Werkzeugfabrik, die Zentrierbohrerfertigung, die Härterei und eine Lehrwerkstatt mit 30 Lehrlingen untergebracht.

1951

Die SAG Wismut beginnt bei Dittrichshütte mit dem Abbau von Uranerz.

1952

Wegen der Einquartierung der Wismutkumpel in die Hotels und Pensionen, wird der Fremdenverkehr für zwei Jahre eingestellt.

1952

Dorfbilder - Nach getaner Arbeit, Gespräch über den Arbeitsalltag bei einenem Bier. Der Fotograf und der Landwirt im “Hotel Semmelpeter“

1952

Der “Semmelpeter“ fungiert in dieser Zeit als Großküche für die Bergarbeiter. Die grauen Busse der Wismut stehen in Schlange entlang der Hauptstrasse.

1952

Die Schulentlassungsfeier am 7. Juli.

1952

Sehr heißer und trockener August mit Temperaturen von über 35°C

1952

Baubeginn der Turnhalle auf dem Platz der ehemaligen Bleiweissfabrik. Um die Baukosten zu senken arbeiten Sitzendorfer Bürger im Rahmen des NAW auf der Baustelle mit.

1952

Zeitgleich mit dem Baubeginn der Turnhalle und des Sportgeländes beginnt der Bau der Ufermauer im unterem Ort

1952

In Sitzendorf findet ein vierwöchiger Lehrgang für LPG-Vorsitzende statt.

1953

Die Rationierung von Schuhen in der DDR wird am 9. April aufgehoben.

1953

Im Bad wird die Toilettenanlage vergrößert, der Chlorraum wird ausgebaut und die Sickergrube verlegt. Außerdem wird eine Stützmauer an der Toreinfahrt gezogen.

1953

Im Mai beginnt überall in der DDR eine beispiellose Enteignungsaktion. Auch in Sitzendorf werden Hotels und Pensionen enteignet. Ungeachtet ihrer vielen Verdienste um den Ort betrifft es auch die Hotels der Familien Cleemann und Höhlein. Die Besitzer werden verhaftet, die Hotels geschlossen.

1953

Volksaufstand am 17. Juni. Am 18. Juni werden der Besitzer des Semmelpeter und sein Sohn rehabilitiert und aus der Haft entlassen. Das “Hotel Semmelpeter“ wird wiedereröffnet

1953

Die Firma Erich Wutzig beginnt mit der Wusilproduktion. Bis heute beliebt und bekannt.

1953

Für unsere Urlauber stehen bereit: 700 Betten FDGB, 100 Betten Reisebüro.
Ein 14 tägiger FDGB Urlaub kostet 35.- DM. Für SV Urlauber ist es kostenlos.

1953

Sitzendorf beherbergt im Sommer ca. 1000 Gäste täglich und verpflegt diese auch! Der größte Teil der Urlauber reist mir der Reichsbahn an. Dritter Klasse mit Holzbänken. Aber dafür werden ihre Koffer mit Handwagen in die Hotels und Pensionen gebracht.

1953

Die Bergkirche wird an das Stromnetz angeschlossen

1953

Das Haus Hugo Scheler vor seiner Vollendung.

1953

Die Kirmes in Sitzendorf, im September

1953

Die nach dem Krieg vor den Russen versteckte Dampfmaschine wird wieder entdeckt und zur Stromerzeugung in der SPM aufgebaut.

1954

Baubeginn des Landambulatorium.

1954

Frank Lanzendorf hat das erste Theaterstück "Die Rasselbocksjagd" geschrieben und vom Amt für kulturelle Massenarbeit in Rudolstadt genehmigen lassen. Dieses Stück wurde im "Hotel zur Linde" uraufgeführt.

1954

Um die zuhnehmenden Urlauber schneller und komfortabler zum Ferienort zu bringen, werden Züge mit den neuen Doppelstockwagen eingesetzt.

1954

Zur kulturellen Betreuung der Urlauber wird die Sportwerbegruppe gegründet. Ihre Auftritte finden im “Hotel zur Linde“ auf der beleuchteten Glastanzdiele statt.

1954

Die Schulentlassungsfeier am 4. Juli

1954

Für den Bau der Turnhalle gib es keine Dachziegel. Deshalb werden nach einer Absprache, Freiwillige in die Ziegelei Grechwitz bei Grimma geschickt, die dort in einer Woche harter Arbeit die fehlenden Dachziegel herstellen mussten.

1954

Das große Hochwasser im Frühjahr

1955

Die Einweihungsfeier des neu erbautem Landambulatorium am 1. Mai

1955

Das Landambulatorium und die Apotheke.

1955

Im Bad wird eine neue Chlorierungsanlage eingebaut. Die Kabinen und Gebäude des Bademeisters werden gestrichen.

1955

Dorfbilder - Über die Schwarza führt ein selbstgebauter Holzsteg. eine Abkürzung für die Anwohner rechts der Schwarza.

1955

Der Fotograf Paul Neumeister baut ein neues Wohn- und Geschäftshaus unterhalb des Landambumbulatorium.

1955

Die Turnhalle ist fertiggestellt und wird feierlich eingeweiht. Sie trägt bis heute den Namen “Willi Kaufmann“, der den Bau initiiert und organisiert hat.

1955

Die Mankenbachsmühle im Sommer

1955

Die Postkutsche fährt als Touristenattraktion wieder durch das Schwarzatal

1955

Die Mannschaft der “SG Motor Sitzendorf“ erringt einen Punktesieg über die Mannschaft des “Motor Rudolstadt“, im August

1955

Die Kirmes in Sitzendorf, im September

1955

Sitzendorf im Winter. Christian Ölzner und Manfred Neubauer mit Recknagel im Blambachtal.

1955

Eine Eisfahrt geht durch das Schwarzatal und staut sich an der Blankenburger Stadtbrücke.

1956

1996 tauchten Dokumente auf, die belegen, dass unser ehemalige Pfarrer Ingo Braecklein seit 1956 rund 30 Jahre lang Informationen an die Staatssicherheit geliefert hatte und seit 1959 als inoffizieller Mitarbeiter „Ingo“ des Ministeriums für Staatssicherheit gearbeitet hatte. Er lieferte Spitzelberichte über seine Pfarrer und versprach, der Staatssicherheit missliebige Angestellte zu entlassen.

1956

Der Bau des Mittelschulraums sorgt für bessere Lernbedingungen an unserer Schule

1956

Der Erdarbeiter Paul Gramann beginnt mit dem Bau eines Wohnhaus. (sp. Werner Kamber).

1956

Karte des NAW zur Fertigstellung des Landambulatorium

1956

Im Schwimmbad wird ein Pumpenhäuschen gebaut. Der Zulauf am alten Schwarzawehr ist nicht mehr nutzbar und wird stillgelegt.

1956

Das neue Wohnhaus und Fotogeschäft Neumeister im Rohbau.

1956

In Meura wird Betriebs Ferienlager durch die WERKÖ und viele freiwillige Helfer erbaut.

1956

Dorfbilder - Beobachter bei der Schuleinführung.

1956

Die Kirmes in Sitzendorf, im September

1956

Erich Mielke schrieb an SED-Chef Walter Ulbricht, das MfS werde "unseren inoffiziellen Mitarbeiter Superintendent Braecklein" zum Bischof machen. (Ingo Bräcklein war von 1933 Pfarrer in Sitzendorf).

1957

Der FDGB Feriendienst übernimmt als Pächter das “Hotel Semmelpeter“ als Erholungsheim.

1957

Die Kirmes in Sitzendorf, im September

1957

Das neue Wohnhaus und Fotogeschäft Neumeister wird fertiggestellt.

1957

Dorfbilder - Die Ordnungsmacht hat Feierabend.

1957

Sitzendorf wird Standort einer “Polytechnischen Oberschule“.

1958

An der Alten Bergstraße werden drei Wohnblöcke für die Arbeiter der WERKÖ des Betriebsteil Sitzendorf in jahrelanger Eigenleistung erbaut.

1958

Ein Wirbelsturm entwurzelt am 1. August die großen Linden vor dem “Hotel zur Linde“ und richtet auch sonst Schäden an einigen Wohnhäusern an.

1958

Meine Schuleinführung ist die Erste an der neuen “POS Sitzendorf“.

1958

Dorfbilder - Der Landwirt und sein Enkel beim Einfahren der Getreideernte.

1958

Fußballfans auf dem Sportplatz bei einem Freundschaftsspiel.

1958

Die Kirmes.

1958

Die Besitzer der Porzellanfabrik werden gezwungen, eine staatliche Beteiligung aufzunehmen.

1958

Das ehemalige Fotogeschäft Neumeister wird zu einem Friseuergeschäft. Josef Apel und Frau betreiben einen Damen- und Herrensalon.

1959

Dorfbilder - Trauerzug mit dem LKW zum Friedhof.

1959

Kampf dem imperialistischen Kartoffelkäfer! Alle Schüler unserer Schule sind im Einsatz gegen den, von Amerikanern aus Flugzeugen abgeworfenen Schädling.  

1959

14 Jahre nach Kriegsende gab es immer noch Stromabschaltungen, die sogenannte Stromsperre. Durch den Wattfrass in der Kinderzeitschrift "Atze", wurden schon die Kinder dazu angehalten Strom zu sparen.

1959

Noch schlimmer als der Wattfrass ist der Kohlenklau. Da niemand frieren wollte mußte Brennmaterial im großen Stiel organisiert werden. Auch das knappe Essen mußte zubereitet werden.

1959

Zum ersten mal fahre ich in den Sommerferien nach Meura ins Ferienlager.

1959

Rentnerleben auf dem Dorf. Täglich schwere Arbeit bis ins hohe Alter.

1960

Der Barigauer Turm erhält einen Anbau, in dem eine Gaststätte eingerichtet wird.

1959

Das Wohnhaus von Paul Gramann fertiggestellt.

1959

Im der Alten Bergstraße ist Richtfest. Die drei Wohnblöcke stehen vor ihrer Vollendung.

1959

Die Wohnblocks sind fertiggestellt. Jetzt ist die Schlüsselübergabe an die neuen Mieter

1960

Die Mieter sind in ihre neuen Wohnungen eingezogen

1960

Der “Semmelpeter“ wird enteignet.

1960

Dorfbilder - In diesem Jahr ist wieder ein wunderschöner Sommer Zeit für die Heuernte.

1960

Dorfbilder - Die Gewächshäuser der Gärtnerei Heunemann im Sommer.

1960

Dorfbilder - Zeit für einen Frühschoppen im Schwimmbad.

1960

Dorfbilder - 3 Jahre vor Einführung des “Trabant 501“ stehen noch PKW vom Typ P70 in der Autowerkstatt Kränkel.

1960

Weihe der Jungen Pioniere im Mittelschulraum. Auch ich werde ein “Jungpionier“ und später zum “Thälmannpionier“ befördert. (Wie 27 Jahre zuvor die Pimpfe zum HJler)

1960

Die Kirmes.

1960

Dorfbilder - Der Obere Ort im Herbst.

1960

Blick vom winterlichem Kuhstall auf das neuerbaute Haus Neumeister.

1960

Baubeginn der Ufermauer. Für uns Kinder ein tolles Erlebnis. Wir verbringen einen Großteil der Ferien in der Schwarza oder im Schwimmbad.

1961

Unser Bademeister Richard Keller wird Bürgermeister von Sitzendorf

1961

Dorfbilder - Das “Gasthaus Waldfrieden“ im Blechhammer.

1961

Beginn der I. “Sommerfilmtage“ im Juli. Die Filme werden im Saal des “Semmelpeter“ gezeigt.

1961

Bei einem Wettkampf in Garmisch-Partenkirchen, übersprang Waldemar Schütz die 2,01 Meter Marke

1961

Der Winter 1962/63 bringt 73 Tage Dauerfrost mit Temperaturen unter -20 °C

1962

Dorfbilder - Einblick in die Autowerkstatt von Otto Kränkel.

1962

Niedrigwasser in der Schwarza.

1962

Für den Bademeister wird ein weiteres Wohnzimmer ausgebaut.

1962

Glockenweihe in der Bergkirche am 21. Juli 10:00 Uhr

1963

Baubeginn: Die Turnhalle erhält einen Anbau für Sanitäre Anlagen und Umkleideräume. Auch eine Wohnung für den Hausmeister und Sportgerätewart der Sportanlagen ist vorgesehen.

1964

AWG Alte Bergstraße 16 - 22 wird erbaut.

1964

Neubau der Pocherbrücke unterhalb von Sitzendorf

1964

14. Juni. Es wird der Bau einer neuen, modernen Werkhalle auf dem Troma Gelände geplant. Die Fertigstellung ist für die Jahre 1968-1969 vorgesehen. Es gibt Proteste der Umsiedler, welchen die Grundstücke nach dem Krieg übereignet wurden.

1965

Am 14. Juni wird von der Partei und des FDGB befohlen das “Hotel Semmelpeter“ in “Ferienheim Max Kirchner“ umzubenennen. Trotz Protesten der Sitzendorfer wird der Beschluß durchgesetzt.

1965

Dorfbilder - Die Blechammer Mühle vom Elmischen Berg aus gesehen.

1965

Der Blambach wird ab dem “Hotel Semmelpeter“, längs der Porzellanfabrik bis zur Mündung in die Schwarza, verrohrt. In Folge gab es bei starkem Regen schwere überflutungen des Unteren Ortes.

1965

Die Kirmes in Sitzendorf beginnt wie jedes Jahr Anfang September.

1965

Die neuerbaute Pocherbrücke unterhalb von Sitzendorf

1965

Wer trägt seltsame Gewänder und marschiert ziellos umher?
Die Betriebskampfgruppe der WERKÖ.

1965

Fertigstellung und Schlüsselübergabe für den Anbau der Turnhalle. Er wurde hauptsächlich durch die Feierabendbrigade Modemann errichtet.

1965

Eines der alljährlichen Badfeste - Sommer 1966

1966

Auf der Strecke Köditzberg-Königsee wird am 1. Juli der Personenverkehr eingestellt.

1966

Am Schwimmbad werden zwei Wohnwagen als Ferienuntekünfte aufgestellt. Es wird ein neues Gartentor angefertigt. Vom Bad bis zu den Wohnwagen wird eine Wasserleitung verlegt.

1966

Brandstiftung in der Bergkirche im September. Der Täter wird nie ermittelt.

1966

Die Kirmes in Sitzendorf beginnt wie am 16. September.

1966

Im Schwimmbad wird das Vorführhäuschen für das neue Freilichtkino mit 300 Sitzplätzen erbaut.

1967

Dorfbilder - Ein Sonntagnachmittag mit Fußball und Musik.

1967

Im Bad werden Kabinen und Gebäude gestrichen und die Fußrinnen erneuert. Das Kinderbecken wird abgedichtet und die Gehwegplatten am Beckenumgang werden neu verlegt.

1967

Stammgäste am Verkaufpavillon der Gärtnerei Heunemann.
Bekannt als die “Schwarze Aster“.

1967

Nach 38 Jahren Standzeit wird die Gemeindebrücke erneuert.

1967

Die Kirmes in Sitzendorf beginnt wie jedes Jahr in der ersten Septemberwoche.

1967

Richard Keller wird die Urkunde des staatlichen Komitees für Sport und Körperkultur für vorbildliche Tätigkeit als Schwimmmeister verliehen.

1967

Die Werkzeugfabrik wird auf das Gelände des ehemaligen Gaswerkes verlagert. Die alten Baracken auf dem Hof der SPM werden abgerissen

1968

Verladen der schweren Getreidesäcke für die Blechhammermühle. Die zwei Zentner schweren Säcke werden mit Muskelkraft verladen.

1968

Das Schwimmbad erhält einen Telefonanschluss. Es wird ein Kabel zur WERKÖ verlegt.

1968

Studenten der Forstingenieurschule Schwarzburg mit ihren Dozenten Hubert Müller und Paul Braun beginnen mit dem Anlegendes Naturlehrpfades “Heinrich Cotta“

1968

Obwohl die Versorgungslage in den 60er Jahren noch gut war, wurde fast überall im Ort die Hausschlachtung allgemein üblich.

1968

Die Fahrten mit der Postkutsche im Schwarzatal werden eingestellt

1968

Die Schalmeienkapelle Sitzendorf.

1968

Die Kirmes mit dem ersten weiblichem "Durst".

1968

Schüler der Polytechnischen Oberschule Sitzendorf.

1969

130 Jahre Chorgesang in Sitzendorf - 3. Kreissängertreffen.

1969

Der Spielplatz an der Schwarza wird erbaut und am 07. Oktober eingeweiht. Die besten, der freiwilligen Helfer, erhalten eine Auszeichnung.

1969

Auf dem Gelände der alte Werkzeugfabrik wird mit den Abrissarbeiten begonnen. Es sollen neue Werkhallen gebaut werden.

1970

Dorfbilder - Blick in die Küche des Hotel Annafels. Hier gab es die besten Thüringer Klöße

1970

Die IX. “Sommerfilmtage“. Im Freilichtkino läuft der erste Film der “Olsenbande“.
Der absolute Kassenschlager.

1970

Im Juni hat Mielke sein Versprechen gehalten, er hat Bräklein zum Bischhof gemacht. Im Interhotel in Potsdam gratulierten die Führungsoffiziere Hans Buhl und Hartmut Kullik ihrem Mitarbeiter "Ingo" zur Bischofswahl. Bei dieser Gelegenheit plauderte Braecklein, so die Akten, sämtliche Interna der zum gleichen Zeitpunkt in Potsdam laufenden Bundessynode aus.

1970

Der Pfarrassistent Günther tut ab 14. August Dienst in der Kirchgemeinde

1970

Festwoche "600 Jahre Sitzendorf" vom 20. bis 27. September

1970

Die Dampfmaschine in der SPM wird stillgelegt.

1970

Auch in den 70er Jahren gehöhrt das Hausschlachten mehr, denn je zur Selbstversorgung dazu.

1970

Auf Grund des strengen Winterwettes vom Dezember 1970 bis in den Januar mußte im Betrieb der WERKÖ Stromabschaltungen vorgenommen werden.

1971

Die Basketballmannschaft der SSG (Schulsportgemeinschaft) Sitzendorf der Schüler A, wurden in Lauchhammer Deutscher Meister!

1971

Die Einzäunung und das Zufahrtstor zum Schwimmbad werden erneuert. Für die kleinen Badegäste werden eine Wippe und ein kleines Karussell aufgestellt.

1971

Neubau einer Werkhalle (Werkö) auf dem Gelände des ehemaligem Gaswerk.

1971

Die Kirmes in Sitzendorf, im September

1971

Die Härterei wird im November von Königsee nach Sitzendorf verlegt. Durch die Abwässer treten im Laufe der Zeit, besonders bei niedrigem Wasserstand im Sommer, Umweltprobleme in der Schwarza auf. Es gab viele Beschwerden vom Angler Verband, wegen der toten Forellen und Äschen.

1971

Die Porzellanfabrik wird ganz verstaatlicht und umbenannt in “VEB Sitzendorfer Porzellanmanufaktur“

1972

Pfarrer Günther übernimmt am 10. Dezember die Pfarrstelle in der Kirchgemeinde

1972

Im Schwimmbad wird die Wohnung des Bademeisters vergrößert und abgedichtet.

1972

Die POS Sitzendorf bekommt den Namen “Werner Seelenbinder“

1972

Der letzte, mit einer Dampflok betriebene Personenzug, verläßt Sitzendorf. Es ist das Ende der legendern BR 95, der “Königin der Berge“.

1972

Die Kirmes Sitzendorf im September

1972

Der letzte Güterzug verlässt das Betriebsgelände der Werkzeugfabrik Königsee am 31. Dezember. Die Zulieferung erfolgt nur noch per LKW.

1972

Dorfbilder - Das Postamt im Winter.

1972

Dorfbilder - Der Laden von Hugo Schönau. ist bei den Urlaubern sehr beliebt.

1973

Die Gemeinde Sitzendorf erhält am 9. Mai die Anerkennungs Urkunde als “Staatlich anerkannter Erholungsort“.

1973

Die Beckensohle des Schwimmbades wird erneuert.

1973

Dorfbilder - Der Untere Ort imWinter.

1973

Die Bauarbeiten am Schwimmbad werden beendet. Die im Ort ansässigen Betriebe, Handwerker, das NAW, die Feierabendbrigaden und die FDJ unterstützen die Arbeiten tatkräftig

1974

Nach Ende der Amtszeit des Bürgermeisters Josef Kretschmann, wird Albert Wenzel der neue Bürgermeister.

1974

Die Kirmes in Sitzendorf, im September.

1974

Zur besseren Versorgung der Badegäste wird im Schwimmbad ein Kiosk errichtet.

1974

Starke Schneefälle. Weiße Ostern.

1975

Bau des 200 Personen umfassenden “Zeltkinos“, (Aluminium Wellblech) als erstes im Bezirk Gera. Heute als Feuerwehrgerätehaus genutzt.

1975

Umzug in die neue 19 Klassen Schule an der Sorbitz.

1975

Im Bad bekommt das Schwimmbecken einen neuen Anstrich. Auch die Tische, Bänke, Stühle werden gestrichen.

1975

Die Belegschaft des Bahnhof Sitzendorf.

1976

Sitzendorf hat 1290 Einwohner und jährlich über 7000! Urlauber.

1976

Durch die steigenden Kaffeepreise auf dem Weltmarkt haben auch wir unter der Kaffeekrise zu leiden. “Erichs Krönung“ (“Kaffemix“) sorgt für Unmut in der Bevölkerung. Tausende Beschwerdebriefe werden an die Regierung geschrieben. Der Kaffeemix führte auch zu Ausfällen an Kaffeemaschinen in der Gastronomie, da der Mixtur u.a. Erbsenmehl beigemischt war. Das darin enthaltene Eiweiß quoll unter Druck und Hitze auf und verstopfte die Filter.

1976

Die Sitzendorfer Kirmes.

1976

Auf Grund seines gesundheitlichen Befindens war Richard Keller gezwungen, seine Tätigkeit als verantwortlicher Schwimmmeister aufzugeben. Er verblieb aber noch 3 Jahre als Kassierer im Bad. In ca 50 Jahren lehrte er ca 5000 Schüler zwischen 4 und 63 Jahren das Schwimmen.

1977

Die Kirmes in Sitzendorf, im September

1977

Der Sitzendorfer Carnevals Club “SCC“ wird gegründet.

1977

Das wärmste Weihnachtsfest aller Zeiten. Die höchsten Temperaturen betragen 16° C. Aber zu Jahresende fällt das Thermometer rapide.

1977

Die Kirmes in Sitzendorf mit dem ersten weiblichen Vorstand.

1978

In Sitzendorf findet der 6. Landschaftstag “Thüringer Wald“ statt. Am 30. September und 1. Oktober

1978

Seit Tagen Dauerfrost. Nachmittags Regen. Das einsetzende Glatteis legt sämtlichen Verkehr lahm. Busse bleiben imSchwarzatal liegen und die Passagiere müssen nach Sitzendorf laufen. Durch Stürze gibt es Verletzte. 15. Dezember

1978

Der Katastrophenwinter 1978/79: Schneestürme und eine Eiseskälte. Tagelange Stromausfälle im Januar. Die Arbeiter der Werkö müssen Berge von Schnee schippen und die Weichen auf dem Bahnhof eisfrei halten.

1978

Die verregnete Kirmes

1979

Letzter Rundofenbrand in der Sitzendorfer Porzellanmanufaktur. Ab jetzt werden die Brennöfen mit Gas beheizt

1980

Pfarrer Wolf übernimmt die Pfarrstelle in der Kirchgemeinde im September

1980

“Moderne Technik“ beim Getreide verladen auf dem Bahnhof

1980

20. Präsidententreffen der Karneval-Kubs der DDR am 29. März in der Stadthalle Bad Blankenburg

1980

Hochwasser am 11. August. Der Blambach läuft durchs Dorf und richtetschwere Schäden an.

1981

Das Hochwasser am 11. August in Sitzendorf.

1981

Nach wochenlangem Regen tritt die Schwarza über die Ufer. Auch Bad Blankenburg wird überflutet.

1981

Die neue Kegelbahn an der Turnhalle wird asphaltiert und übergeben. Leider kann sie nicht für offizielle Wettkämpfe zugelassen werden, da sie zu kurz geraten ist.

1982

Die Sitzendorfer Kirmes

1982

50. jähriges Jubiläum der Bergkirche am 25. September

1982

Festgottesdienst am 26. September mit Landesbischof Bräcklein. Festredner ist unser ehemaliger Pfarrer Ratz.

1982

Eröffnung des „Bergwanderweges der Freundschaft“ von Eisenach nach Budapest, der auch durch Sitzendorf führt.

1983

Die Sitzendorfer Kirmes

1983

Die Alte Bergstraße wird gepflastert. So sah sie vorher aus.

1983

Der Friedhof wird durch eine Herde Kühe aus Oberhain verwüstet

1984

Beginn der Arbeiten am Rundwanderweg um Sitzendorf mit 12 Ab- und Zugängen. Die Arbeiten dauern bis 1987.

1984

Sitzendorf zählt 1200 Einwohner

1985

Die Bergkirche Sitzendorf wird unter Denkmalschutz gestellt.

1985

Bürgermeister Peter Schreck verläßt sein Amt als Bürgermeister. Sein Nachfolger wird Roland Schütz.

1985

Im ganzen Ort werden Straßen und Bürgersteige erneuert.

1985

Die BR 01 1531-1 im Bahnhof Sitzendorf.

1986

Baubeginn des geplanten Ferienkomplexes Schwarzatal, mit Bettenhaus, 236 Betten und separater Versorgungseinrichtung.

1987

Einweihung des Rundwanderweges um Sitzendorf nach fast 4 Jahren Bauzeit.

1987

Wegen eines Unwetters mit starkem Sturm stürzt der alte Schlauchturm der Feuerwehr am Rosenmontag um.

1987

10 Jahre Sitzendorfer Carnevalsclub
Die Schlüsselübergabe am 11.11. um 11 Uhr 11 durch den Bürgermeister Roland Schütz an den Präsidenten des SCC Jörgen Becker.

1987

Erster Mai Ehrung der verdienten Mitglieder der Feuerwehr Sitzendorf.

1988

Zwei Sitzendorfer Bürger mauern aus Protest die Tür zum Gemeindeamt zu.

1988

Durch den übermäßigen Wasserverbrauch durch die AWU, bricht im Hochsommer die Trinkwasserversorgung im Blechhammer zusammen. Die Einwohner weden per Tankwagen mit Trinkwasser versorgt.

1988

In der Troma wird eine Pumpstation mit Trinkwasserspeicher erbaut

1989

150 Jahre Chorgesang in Sitzendorf.

1989

In Sitzendorf finden doch tatsächlich Montagsdemonstrationen statt. Im Oktober

1989

Günter Himmelreich wird zum Bürgermeister gewählt.

1990

Schornsteinsprengung im Werkö, Königsee

1991

Der “Semmelpeter“ wird geschlossen und die Angestellten entlassen. Das Hotel steht leer und ist wie viele andere Objekte im Schwarzatal dem Verfall preisgegeben.

1992

Die Kirche bekommt ein neues Schieferdach

1992

Der Unterweißbacher Schieferbruch wird geschlossen

1992

Sitzendorf wird Verwaltungssitz für 12 Ortschaften im mittleren Schwarzatal am 13. Juli

1993

Die Fasanerie - ein beliebtes Ausflugsziel - wird geschlossen

1993

Der Förderverein der Regelschule Sitzendorf wird am 09. Februar gegründet

1994

Verheerendes Hochwasser in Thüringen am 13. April

1994

Das Regionalmuseum Dampfmaschine wird eröffnet

1994

Die Rassebocksjagd wird angeblasen.

1994

Sitzendorf bekommt eine neue Apotheke

1994

Sitzendorf hat 1166 Einwohner. Davon 562 Männer und 604 Frauen.

1994

Mit einer Festwoche mit historischem Umzug vom 24. – 28. Mai feiert Sitzendorf 625 Jahre Ortsgeschichte.

1995

Die “Schöne Aussicht“ wird wieder zum “Bismarckturm“. Wiedereinweihung zum 100jährigen Bestehen. Feierstunde am 14. Oktober.

1995

Der “Feuerwehrverein Sitzendorf e.V.“ wird gegründet

1996

Neuerliche Weihe des Bismarckturmes und Enthüllung einer Gedenktafel mit dem Bildnis Bismarcks.

1996

Das “Hotel Semmelpeter“ wird verkauft

1997

Sitzendorf erhält den Titel “Staatlich anerkannter Erholungsort“ zurück

1997

Das Aparthotel “Schwarzatal“ ursprünglich ein Teil des vorgesehenen FDGB-Heimes, wurde als Hotelneubau, der mit allem Komfort ausgestattet ist, fertiggestellt.

1997

Gedenkfeier anlässlich des 275. Geburtstages von Georg Heinrich Macheleid, dem Erfinder des Thüringer Porzellans.

1998

Im September beginnt der Abriss des Marineheim

1998

Es gibt Pläne, die AWU, die zur Unterhunft der Bauarbeiter des Staudamms Leibis errichtet wurde, zum Asylantenheim zu machen.

1998

Im Oktober wird das “Hotel Semmelpeter“ abgerissen. Am 2. 10. gegen 11 Uhr stürzte die Fachwerkfassade mit dem Giebel ein. Genau 100 Jahre nach Fertigstellung des Neubaus durch die Familie Höhlein.

1998

Jeden Montag protestieren Sitzendorfs Bürger gegen das geplante Asylantenheim auf dem Gelände der “AWU“. Rund 900 der knapp 1100 Einwohner beteiligten sich spontan an einer Unterschriftenaktion gegen die Flüchtlinge. Die Medien sprechen schon von einem zweiten Dolgenbrodt (Presse vom 4. März), aber wir Sitzendorfer sind friedliche Menschen und zündeln nicht.

1999

Das Grundstück des “Hotel Semmelpeter“ wird neu bebaut. Die Familien Hörcher und Friedrich errichten einen Wohnkomplex mit 12 Wohnungen im sozialen Wohnungsbau. Baubeginn ist der 10. Mai.

1999

Die “AWU“ wird trotz aller Proteste zum Asylantenheim. Einzug “unserer ausländischen Mitbürger“

1999

Das Kreuz mit den Flüchtlingen: Nach dem Einzug der Asylanten ist es mit der Ruhe im Blechhammer vorbei. Täglich wird die Polizei gerufen. Schlägereien, sogar Messerstechereien unter den Asylanten gehören jetzt zu unserem Leben dazu.
Ganz zu schweigen von den Diebstählen und Einbrüchen im ganzen Ort.

1999

Sommerfest der Regelschüler im Schwimmbad Sitzendorf am 10. Juni

1999

Die Schwarza erreicht den niedrigsten Wasserstand seit vielen Jahrzehnten. Mit 0.240 m³/s ist sie fast ausgetrocknet. Am 16. September

1999

Der I. Sitzendorfer Lawerworschtkongress findet im Oktober auf dem Gelände der SPM statt.

1999

Im Dezember ist der Neubau des Wohnkomplex an Stelle des “Hotel Semmelpeter“ fertiggestellt.

1999