Ein Sitzendorfer ist Deutscher Meister im Baum-Zielfällen
Jürgen Burkhardt wird von Kosmonaut Sigmund Jähn für Titel geehrt
Von OTZ-Redakteur Michael Graf
Oberweißbach. Die Fröbelstadt hat einen Champion - allerdings in einer nicht
olympischen "Sportart": Jürgen Burkhardt holte sich jetzt im sächsischen
Morgenröthe-Rautenkranz bei der Deutschen Waldarbeitsmeisterschaft den Titel
in der Disziplin Zielfällung. Der Forstwirtschaftsmeister im Thüringer
Forstamt Neuhaus schaffte dies mit der Maximalpunktzahl 660, die in den
sechs vorhergegangen nationalen Titelkämpfen bisher nur einmal erreicht
worden war.
Zielfällung, das heißt: Im Abstand von 15 Metern zum Stamm wird ein Zielstab
eingeschlagen, den der Baum dann möglichst treffen soll. Bewertet werden
Zielgenauigkeit, Zeit, Sicherheitskriterien und Stockbild. Volle Punktzahl
gibt es nur, wenn die Aufgabe binnen drei Minuten erledigt ist. Der
gebürtige Sitzendorfer Burkhardt machte hierbei seine Sache besser als alle
anderen. Mit Gesamtplatz 36 unter 80 Konkurrenten in der Profiklasse zeigte
er sich allerdings nicht ganz zufrieden. Ihn ärgert ein vermeidbarer
Punktverlust beim Präzisionsschnitt, der neben Kettenwechsel,
Kombinationsschnitt und Entasten noch zum Wettkampfprogramm gehört. Platz
sieben wäre möglich gewesen, sagt der 45-Jährige.
Forstamtsleiter Peter Hamers freilich ist stolz darauf, dass Jürgen
Burkhardt gerade in der "Königsdisziplin" gewann. Es sei für die Sicherheit,
die Bestandsschonung und die Arbeitsleistung ungeheuer wichtig, die Bäume
zielgenau zu fällen, erklärt er. Nichts halte mehr auf als das Hängenbleiben
an anderen Bäumen. Schließlich werde im Forst im Akkord gearbeitet.
2001 Gesamt-14. in Brandenburg war Jürgen Burkhardts bisher größter Erfolg.
Nun also der Einzelsieg, für den Sigmund Jähn, der erste Deutsche im All, in
seiner Heimat die Medaille übergab.