Deutscher Meister im Baum-Zielfällen 2005

Ein Sitzendorfer ist Deutscher Meister im Baum-Zielfällen
Jürgen Burkhardt wird von Kosmonaut Sigmund Jähn für Titel geehrt

Von OTZ-Redakteur Michael Graf

Oberweißbach. Die Fröbelstadt hat einen Champion - allerdings in einer nicht olympischen "Sportart": Jürgen Burkhardt holte sich jetzt im sächsischen Morgenröthe-Rautenkranz bei der Deutschen Waldarbeitsmeisterschaft den Titel in der Disziplin Zielfällung. Der Forstwirtschaftsmeister im Thüringer Forstamt Neuhaus schaffte dies mit der Maximalpunktzahl 660, die in den sechs vorhergegangen nationalen Titelkämpfen bisher nur einmal erreicht worden war.

Zielfällung, das heißt: Im Abstand von 15 Metern zum Stamm wird ein Zielstab eingeschlagen, den der Baum dann möglichst treffen soll. Bewertet werden Zielgenauigkeit, Zeit, Sicherheitskriterien und Stockbild. Volle Punktzahl gibt es nur, wenn die Aufgabe binnen drei Minuten erledigt ist. Der gebürtige Sitzendorfer Burkhardt machte hierbei seine Sache besser als alle anderen. Mit Gesamtplatz 36 unter 80 Konkurrenten in der Profiklasse zeigte er sich allerdings nicht ganz zufrieden. Ihn ärgert ein vermeidbarer Punktverlust beim Präzisionsschnitt, der neben Kettenwechsel, Kombinationsschnitt und Entasten noch zum Wettkampfprogramm gehört. Platz sieben wäre möglich gewesen, sagt der 45-Jährige.

Forstamtsleiter Peter Hamers freilich ist stolz darauf, dass Jürgen Burkhardt gerade in der "Königsdisziplin" gewann. Es sei für die Sicherheit, die Bestandsschonung und die Arbeitsleistung ungeheuer wichtig, die Bäume zielgenau zu fällen, erklärt er. Nichts halte mehr auf als das Hängenbleiben an anderen Bäumen. Schließlich werde im Forst im Akkord gearbeitet.
2001 Gesamt-14. in Brandenburg war Jürgen Burkhardts bisher größter Erfolg.
Nun also der Einzelsieg, für den Sigmund Jähn, der erste Deutsche im All, in seiner Heimat die Medaille übergab.
22.06.2005