Das erste peinliche Halsgericht“in Steinbach fand 1590 statt.
In diesem Jahr wurde Hermann Bock von Sitzendorf, der dem Obermöller bei der Nacht etliche über 40 Ellen flachsen gebleicht Leinentuch gestohlen und bei Nacht aus seinem Haus getragen", ergriffen und in Untersteinbach hingerichtet.
Am 18. Juni 1590 wurde der Galgen durch die Steinbacher Zimmerleute aufgerichtet.
Das Holz dazu wurde aus dem Paßberg bei Viernau geholt und als Fronfuhr in das Amt gebracht.
Die Wagner und Blochhauer fertigten die Leitern und die Hallenberger Schmiede die Ketten zum Galgen an. Das Gericht wurde durch den Zentgrafen von Meiningen gehalten, während die Gerichtsschöffen der Gemeinde Steinbach das Urteil sprachen. Der peinliche Ankläger war aus Themar und der Scharfrichter aus Dreißigacker. Zum Schutz des Gerichts hatte der Amtmann aus Kühndorf viel Hakenschützen, wehrhaftige Leute, Fußgänger und Reisige mitgebracht. Der Gerichtsplatz mit dem Galgen lag über dem Erbstal auf einem Rasen. Der Galgen ist gebaut worden auf dem Hügel vorn am Hungerhauk über Cunz Möllers Acker an der Struthwiese.“
Diese Gegend heißt heute noch "Am Galgen".
Gefunden in:
"Steinbach unter Hallenberg, Geschichte einer hessisch-thüringischen Stadt"