Beginn der Goldsuche im Schwarzatal
Kaiser Friedrich III. aus dem Hause Habsburg belehnt die Schwarzburger Grafen mit der Goldgewinnung.
Diese betrauten auch die Sitzendorfer mit diesem Gewerbe. Im 12. Jahrhundert kamen -vermutlich rheinische-
Goldwäscher ins Zentrum des thüringischen Goldvorkommen, an die Schwarza. An ihr und an 15 ihrer Zuflüsse
betrieben um 1530 bis 1570 über 20 Gewerkschaften die Goldwäsche. Daran erinnern noch viele Namen mit der Endung
-seifen, -tiegel sowie einige Steinhalden vor allem bei Sitzendorf. Auch die Flurbezeichnung "in den Gruben" geht auf den Goldbergbau zurück, der seit dem 14. Jahrhundert auf die goldführenden silurischen Quarzite betrieben wurde. Beide Gewinnungsarten hatten stark wechselnde Ausbeuten, deren Wert oft nicht die Kosten deckte. Die Schwarzburger Grafen wurden 1442 von Kaiser Friedrich III. aus dem Hause Habsburg mit dem Privileg der Goldwäsche im Schwarzatal belehnt. Auch Sitzendorfer Einwohner wurden von den Grafen in diesem Gewerbe beschäftigt. Das Gold wurde aus dem Flußschotter oder aus dem eiszeitlich abgelagerten Gestein an den diluvialen Flußterrassen oberhalb der Schwarza gewaschen oder im Bergbau aus dem Gestein geschlagen. 1774 wurde die Gewinnung nach mehrfachen Wiederbelebungsversuchen endgültig als zu kostspielig aufgegeben. Letztmalig wurde 1800 eine
größere Goldstufe in der Schwarza oberhalb der Pocherbrücke beim Wehrbau von dem Schwarzburger Tagelöhner
Lämmerzahl gefunden. Der Fund lies die Hoffnung auf eine ergiebige Lagerstätte noch einmal aufleben, aber trotz der daraufhin unternommenen kurzen Versuche blieb es bei den anfangs erzielten drei Talern, welche die gefundenen
elf Gramm einbrachten.