1618 wurde dem gräflich-schwarzburgische Bergverwalter Günther Brömel vom Grafen Philipp Ernst von Gleichen ein Privileg zum Bau einer Kupferschmelzhütte unterhalb von Sitzendorf erteilt. Aus der Umgebung von Böhlen wurden allein 1620 ca. 10.000 Zentner
Erz verarbeitet.




Holzkohle war damals der einzige Energielieferant für den Schmelzbetrieb. Um 1 Tonne Kupfererz zu schmelzen, wurden bis zu 7 Tonnen Holzkohle benötigt. Um 7 Tonnen Holzkohle zu produzieren, waren je nach Qualität des geschlagenen Holzes um die 90 Raummeter Holz erforderlich. Dadurch erfuhr die Holzkohlenmeilerei eine beträchtliche Bedeutung unter den Waldnutzungsformen. Das geringe Gewicht der Holzkohle ermöglichte ihren Transport über größere Strecken, so dass die Köhlerei in weitem Umkreis um die Erzverhüttung betrieben werden konnte. Sowohl Kupfererzbergbau als auch die Köhlerei prägten daher die industrielle und forstwirtschaftliche Gegend unseres Ortes mit.