Die Tiergärten im Schwarzatal
Schon frühzeitig fanden zwei Wildgatter im Jagdgebiet Erwähnung.
Das eine 1455 bei Schwarzburg, das andere 1675 bei Katzhütte. Dieses, im Bereich des Wurzelbergs,
war etwa 2500 Hektar groß und wurde 1848 leergeschossen. Teile seiner Umzäunung brachte man
nach Schwarzburg, um sie zur Erweiterung des hiesigen Tiergartens, der bis 1947 bestand, zu
verwenden. In den Jahren 1666 bis 1668 entstanden auch für kurze Zeit im "Hain" bei Rudolstadt
ein Tiergarten. Das etwa 1550 Hektar große Schwarzburger Tiergartengelände war von einem
2,30 Meter hohen Zaun, teils aus Holzbohlen, teils aus Maschendraht, umgeben.
Innerhalb des Gatters waren die um Schwarzburg liegenden Felder durch besondere Zäune gesichert.
Täglich kontrollierten zwei Tiergartenarbeiter die Festigkeit des Zaunes, drei andere besorgten den
Jagdschutz und fütterten das Wild.
Die Tagebücher des ehemaligen Tiergartenarbeiters Brückner weisen aus, daß während des ganzen
Jahres und besonders während der Brunft gefüttert wurde. Die Tiere erhielten Mais, Kastanien,
Möhren, Rüben, Kartoffeln, Heu und Hafer, um besonders starke Trophähen zu erzielen.
Die natürlichen Äsungsmöglichkeiten reichten für die 400 weiblichen Hirsche und 100 Geweihträger
(neben dem in einem Sondergehege untergebrachten Rehwild) nicht aus Es gab zahlreiche, gut
eingerichtete Fütterungen, so im Forstort Hirschwiese, an den Krötenlöchern, auf der Schabsheide,
im Birkigt, an der steinernen Bank, auf dem Kienberg, auf dem Jakobshügel und auf der Sonnewalde.
Hier standen die meisten Hirsche.
Die Fütterungen in der unmittelbaren Umgebung von Schwarzburg wurden 1880 abgebaut und das
Material zur Errichtung von Wohnhäusern freigegeben.